Vermögenslage

Bilanzstruktur des Konzerns

Am Ende des Berichtsjahres verzeichnete der Volkswagen Konzern mit 600,3 Mrd. € eine um 6,4 % höhere Bilanzsumme als am Jahresende 2022. Die Bilanzsumme berücksichtigt zum Stichtag die Umsetzung der neuen Vorschriften zur Bilanzierung von Versicherungsverträgen (IFRS 17), die zu einer Bilanzverkürzung führte. Der Wert zum Jahresende 2022 wurde entsprechend retrospektiv angepasst. Das Eigenkapital nahm im Wesentlichen aufgrund des positiven Ergebnisses um 11,6 Mrd. € auf 189,9 Mrd. € zu. Die Eigenkapitalquote war mit 31,6 (31,6) % so hoch wie zum Ende des Vorjahres.

Am 31. Dezember 2023 bestanden außerbilanzielle Verpflichtungen in Form von Eventualverbindlichkeiten in Höhe von 10,4 (10,6) Mrd. € und in Form von Finanzgarantien in Höhe von 0,9 (1,2) Mrd. €. Zudem lagen Sonstige finanzielle Verpflichtungen in Höhe von 38,2 (35,4) Mrd. € vor. Die Eventualverbindlichkeiten beziehen sich vor allem auf Rechtsrisiken im Zusammenhang mit der Dieselthematik sowie auf mögliche Belastungen aus Steuerrisiken im Bereich Nutzfahrzeuge in Brasilien. Die Sonstigen finanziellen Verpflichtungen ergeben sich im Wesentlichen aus Bestellobligos für Sachanlagen und Dienstleistungen, aus unwiderruflichen Kreditzusagen an Kunden sowie aus Entwicklungs- und Lieferverträgen. Neben den Sonstigen finanziellen Verpflichtungen bestehen darüber hinaus Bestellobligos für Vorräte mit einer kurzen Umschlagsdauer, die im Wesentlichen aus dem Kooperations-Rahmenvertrag mit der Ford Motor Company über die gemeinsame Entwicklung von Transportern und mittelgroßen Pickups für den globalen Markt hervorgehen. Des Weiteren bestehen langfristige Abnahmeverpflichtungen aus Batteriebeschaffungsverträgen mit Unternehmen der Northvolt Gruppe.

STRUKTUR DER KONZERNBILANZ 2023

in Prozent

Bilanzstruktur im Konzernbereich Automobile

Insbesondere aufgrund gestiegener Aktivierungen von Entwicklungskosten nahmen die Immateriellen Vermögenswerte im Konzernbereich Automobile zum Jahresende 2023 gegenüber dem Wert zum 31. Dezember 2022 spürbar zu. Die Sachanlagen erhöhten sich leicht. Hier standen Zugänge in Sachanlagen gesunkenen Abschreibungen entgegen. Die At Equity bewerteten Anteile gingen unter anderem aufgrund von Dividendenbeschlüssen, Wertberichtigungen infolge von Börsenkursentwicklungen und Wertminderungstests sowie durch die konzerninterne Umgliederung der über die Green Mobility Holding gehaltenen Beteiligung an Europcar in den Finanzdienstleistungsbereich zurück. Die langfristigen Sonstigen Forderungen und finanziellen Vermögenswerte verringerten sich vor allem aufgrund von gegenüber dem Jahresende 2022 geringeren positiven Einflüssen aus der Derivatebewertung. Insgesamt beliefen sich die Langfristigen Vermögenswerte volumenbedingt auf 186,0 (178,7) Mrd. €.

Die Kurzfristigen Vermögenswerte fielen am 31. Dezember 2023 mit 120,2 (122,7) Mrd. € niedriger aus als ein Jahr zuvor. Die kurzfristigen Sonstigen Forderungen und finanziellen Vermögenswerte nahmen im Wesentlichen aufgrund volumenbedingt gestiegenen Forderungen aus Lieferungen und Leistungen zu. Der Bestand an Wertpapieren reduzierte sich um 10,7 Mrd. € auf 22,2 Mrd. €, während der Bestand an Zahlungsmitteln im Konzernbereich Automobile Ende Dezember 2023 um 5,7 Mrd. € auf 28,7 Mrd. € stieg. Die Position „Zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte“ umfasst die Buchwerte der Vermögenswerte von zur Veräußerung vorgesehenen Tochtergesellschaften von Porsche sowie Vermögenswerte der MAN Energy Solutions. Die Position „Zur Veräußerung gehaltene Schulden“ beinhaltet die Buchwerte der zugehörigen Schulden.

Mit 146,3 Mrd. € verzeichnete der Konzernbereich Automobile am 31. Dezember 2023 ein um 7,6 % höheres Eigenkapital als Ende 2022. Hierzu trugen vor allem das positive Ergebnis des Berichtsjahres sowie die im August 2023 begebenen grünen Hybridanleihen bei. Die Dividendenzahlungen an die Aktionäre der Volkswagen AG, negative Einflüsse aus der Währungsumrechnung und höhere versicherungsmathematische Verluste aus der Neubewertung von Pensionsplänen infolge der Änderung des Zinssatzes sowie die Rückzahlung der zu September 2023 gekündigten Hybridanleihe reduzierten das Eigenkapital. Die Anteile von Minderheiten am Eigenkapital nahmen spürbar zu und waren im Wesentlichen den Minderheitsaktionären des Porsche AG Konzerns und der TRATON Group zuzurechnen. Die Eigenkapitalquote stieg auf 47,8 (45,1) %.

Die Langfristigen Schulden lagen am Ende des Berichtsjahres mit 86,9 (88,3) Mrd. € annährend auf dem Niveau des Vorjahres. Vor allem infolge von Umgliederungen vom langfristigen in den kurzfristigen Bereich aufgrund kürzerer verbleibender Restlaufzeiten reduzierten sich die darin enthaltenen langfristigen Finanzschulden. Die Pensionsrückstellungen nahmen insbesondere aufgrund der versicherungsmathematischen Neubewertung infolge der Änderung des Zinssatzes zu.

Mit 73,1 (77,1) Mrd. € gingen auch die Kurzfristigen Schulden am 31. Dezember 2023 gegenüber Vorjahr zurück. Die kurzfristigen Finanzschulden beliefen sich auf −8,6 (−11,0) Mrd. €. Die Werte des Automobilbereichs enthalten auch die Eliminierung konzerninterner Beziehungen zwischen den Konzernbereichen Automobile und Finanzdienstleistungen. Da die kurzfristigen Finanzschulden des originären Konzernbereichs Automobile geringer waren als die an den Finanzdienstleistungsbereich gewährten Darlehen, war der auszuweisende Wert in beiden Zeiträumen negativ. Die kurzfristigen Sonstigen Schulden verringerten sich vor allem aufgrund der im Zusammenhang mit dem Börsengang der Porsche AG im Dezember 2022 beschlossenen und im Januar 2023 ausgezahlten Sonderdividende. Gegenläufig wurde hier der Zahlungsanspruch gegenüber der Porsche SE aus der zweiten Tranche der Stammaktien der Porsche AG verrechnet.

Am Ende des Geschäftsjahre 2023 wies der Konzernbereich Automobile eine Bilanzsumme in Höhe von 306,2 Mrd. € aus; das waren 1,6 % mehr als am Jahresende 2022.

Bilanzstruktur im Finanzdienstleistungsbereich

Am 31. Dezember 2023 verzeichnete der Konzernbereich Finanzdienstleitungen mit 294,1 Mrd. € eine um 12,0 % höhere Bilanzsumme als am Jahresende 2022. Sie berücksichtigt zum Stichtag die Umsetzung der neuen Vorschriften zur Bilanzierung von Versicherungsverträgen (IFRS 17), die zu einer Bilanzverkürzung führte. Der Wert des Vorjahresbilanzstichtages wurde entsprechend retrospektiv angepasst.

Die Langfristigen Vermögenswerte stiegen auf 174,7 (161,2) Mrd. €. Die hierin enthaltenen At Equity bewerteten Anteile erhöhten sich unter anderem aufgrund der konzerninternen Umgliederung der über die Green Mobility Holding gehaltenen Beteiligung an Europcar in den Finanzdienstleistungsbereich. Die langfristigen Forderungen aus Finanzdienstleistungen waren höher als ein Jahr zuvor.

Die Kurzfristigen Vermögenswerte nahmen um 17,8 % auf 119,4 Mrd. € zu. Die darin enthaltenen kurzfristigen Sonstigen Forderungen und finanziellen Vermögenswerte waren unter anderem aufgrund gestiegener Forderungen aus Lieferungen und Leistungen höher als am Jahresende 2022. Am Ende des Geschäftsjahres 2023 wies der Finanzdienstleistungsbereich einen Zahlungsmittelbestand in Höhe von 14,8 (6,1) Mrd. € aus. Die Position „Zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte“ umfasst die Buchwerte der Vermögenswerte von zur Veräußerung vorgesehenen Tochtergesellschaften von Volkswagen Financial Services und Porsche. Die Position „Zur Veräußerung gehaltene Schulden“ beinhaltet die Buchwerte der zugehörigen Schulden.

Am 31. Dezember 2023 entfielen rund 49,0 (46,6) % der Aktiva des Volkswagen Konzerns auf den Finanzdienstleistungsbereich.

Mit 43,6 Mrd. € lag das Eigenkapital des Konzernbereichs Finanzdienstleistungen am Jahresende 2023 um 2,9 % über dem Wert des Vorjahresstichtags. Die Eigenkapitalquote sank auf 14,8 (16,1) %.

Die Langfristigen Schulden im Finanzdienstleistungsbereich erhöhten sich gegenüber dem 31. Dezember 2022 auf 117,7 (114,6) Mrd. €. Die darin enthaltenen langfristigen Finanzschulden stiegen. Die Kurzfristigen Schulden legten vor allem aufgrund höherer kurzfristiger Finanzschulden zu. Auch die Sonstigen kurzfristigen Schulden und die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen fielen höher aus als ein Jahr zuvor.

Das Einlagevolumen aus dem Direktbankgeschäft belief sich am 31. Dezember 2023 auf 38,8 Mrd. €; am Jahresende 2022 hatte es 26,7 Mrd. € betragen.