Refinanzierung
Der Volkswagen Konzern konnte sich bei seinen Refinanzierungsaktivitäten im Jahr 2023 weiter diversifizieren und war in einem herausfordernden Marktumfeld mehrfach erfolgreich auf den internationalen Kapitalmärkten aktiv.
Im Rahmen der zunehmenden Elektrifizierung des Fahrzeugportfolios rücken auch bei der Refinanzierungsstrategie nachhaltige Finanzinstrumente verstärkt in den Fokus. Die Volkswagen International Finance N.V. platzierte im März 2023 zwei grüne Anleihen mit einem Gesamtvolumen von 1,75 Mrd. €. Im August 2023 konnte die Gesellschaft erstmalig grüne Hybridanleihen mit einem Nominalvolumen von insgesamt 1,75 Mrd. € erfolgreich begeben, nachdem sie zuvor eine Hybridanleihe mit einem Nominalvolumen in Höhe von 750 Mio. € mit Rückzahlung zum 4. September 2023 fristgerecht gekündigt hatte. Diese Green Bonds basieren auf dem im November 2022 vorgestellten Green Finance Framework des Volkswagen Konzerns. Dieses ermöglicht es dem Unternehmen, EU-taxonomiekonforme Investitionsausgaben zu refinanzieren, wobei Volkswagen sich auf vollelektrische Fahrzeuge beschränkt. Zusätzlich veröffentlichte die Volkswagen Financial Services AG im August 2023 ihr erstes Green Finance Framework, im Rahmen dessen ausschließlich Finanzierungsprodukte für vollelektrische Fahrzeuge refinanziert werden können. Im September 2023 hat die Volkswagen Leasing GmbH erstmalig grüne Anleihen am Kapitalmarkt mit einem Gesamtvolumen von 2,0 Mrd. € platziert.
Im US-amerikanischen Kapitalmarkt wurden durch die Volkswagen Group of America Finance, LLC im September und November 2023 Anleihen mit einem Gesamtvolumen von 5,65 Mrd. USD platziert. Im kanadischen Refinanzierungsmarkt wurden Schuldverschreibungen in Höhe von 750 Mio. CAD ausgegeben.
Über die Volkswagen International Finance N.V. war der Volkswagen Konzern erstmals lokal am chinesischen Kapitalmarkt aktiv und konnte im September 2023 eine sogenannte Panda-Anleihe in Höhe von 1,5 Mrd. CNY begeben.
Im Mai und November 2023 hat die TRATON Finance Luxembourg S.A., eine indirekte Tochtergesellschaft der TRATON SE, Anleihen in insgesamt drei Tranchen mit einem Gesamtvolumen von 1,75 Mrd. € begeben.
Darüber hinaus wurden im Volkswagen Konzern Privatplatzierungen in verschiedenen Währungen durchgeführt.
Für den Konzernbereich Finanzdienstleistungen wurden zusätzlich zu den grünen Anleihen öffentliche Euro-Benchmark-Anleihen über weitere 2,0 Mrd. € begeben. Zudem wurden Wertpapiere in diversen Währungen und Regionen emittiert.
Neben der Platzierung von erstrangigen und unbesicherten Anleihen waren Asset-Backed-Securities (ABS)-Transaktionen ein weiterer Bestandteil unserer Refinanzierung. In Europa wurden öffentliche ABS-Transaktionen mit einem Gesamtvolumen von 2,75 Mrd. € platziert. Außerdem wurden öffentliche ABS-Transaktionen in UK, Australien, Japan und Brasilien begeben.
Zusätzlich war der Volkswagen Konzern auch im Commercial-Paper-Markt mit mehreren Emissionsgesellschaften aktiv.
Der Anteil der festverzinslichen Instrumente war im vergangenen Jahr in etwa 2,5-mal so hoch wie der Anteil der variabel verzinslichen.
Durch den gleichzeitigen Einsatz von Derivaten wird das Ziel verfolgt, bei Refinanzierungen grundsätzlich das Zins- und das Währungsrisiko weitestgehend auszuschließen.
Die folgende Tabelle zeigt, welche Finanzinstrumente an den Geld- und Kapitalmärkten zum 31. Dezember 2023 genutzt wurden, und sie veranschaulicht die finanzielle Flexibilität des Volkswagen Konzerns:
Finanzinstrumente |
|
Rahmen Mrd. € |
|
Ausnutzung |
---|---|---|---|---|
|
|
|
|
|
Commercial Paper |
|
40,3 |
|
10,4 |
Anleihen |
|
192,4 |
|
98,6 |
davon Hybrid-Emissionen |
|
|
|
14,9 |
Asset Backed Securities |
|
104,3 |
|
48,2 |
Die im Dezember 2019 durch die Volkswagen AG abgeschlossene syndizierte Kreditlinie in Höhe von 10,0 Mrd. € war zum Jahresende 2023 ungenutzt.
Bei weiteren Konzerngesellschaften bestanden syndizierte Kreditlinien über insgesamt 15,1 Mrd. €, von denen 0,1 Mrd. € gezogen wurden. Weiterhin bestanden im Volkswagen Konzern in verschiedenen Ländern mit nationalen und internationalen Banken bilaterale, bestätigte Kreditlinien über insgesamt 6,2 Mrd. €, von denen 0,3 Mrd. € genutzt wurden.